Der Mensch kann nicht aufgeben – solange er einen Körper hat – in der Bewegung von Gedanken und Handlungen.
Während des ersten Treffens liegt meine Aufmerksamkeit auf den Details, die darauf hinweisen in welchem aktuellen Zustand der Bewegung sich die Person befindet, mit der ich zusammenarbeiten werde.
Bei der Auswahl der Übung und der Art und Weise, wie der Klient sie löst, konzentriere ich mich auf diese Beobachtungen.
Die Wahl der Übung überrascht und erweckt uns für die Arbeit. Die Lösung der Aufgabe erweckt Staunen.
Ich versuche, das Ganze zu öffnen, in dem die Bewegung angezeigt wird, bzw. der Grund für die erbetene Zusammenarbeit. Warum?
Das Warum? – ist die zentrale Frage. Und es ist wichtig, diese während der gesamten Zeit, in der wir arbeiten, nicht zu vergessen.
Ich bevorzuge Übungen, die unsere neurologische Aktivität stimulieren.
Handbewegungen. Zeichnungen. Ein Punkt in Bewegung. Linien im weißen Zwischenraum eines Blattes im A3 oder A2 Format.
Und eine ganze Reihe anderer Methoden aus der Erfahrungskiste, in der ich sie gesammelt und, mit denen ich viele Jahre gearbeitet habe.
Sowie neue Methoden: im Moment der Zusammenkunft, falls sie entstehen.
Das Beschreiben der Übungen ist nicht der Zweck dieses Textes, daher lasse ich sie hier ungeschrieben.
Der Ansatzpunkt, mit dem wir die Arbeit beginnen, hängt von der ersten, intuitiven Erfahrung des anderen ab, von den ersten Minuten unseres ersten Treffens.
Dieses erste Treffen, die ersten Momente unseres Treffens – sind sehr wichtig für unsere weitere Zusammenarbeit.
Bildlich gesprochen, man setzt Wegweiser auf die Oberfläche und aktiviert sie damit. Erst dann schaut man sich an, um welche Wegweiser es sich handelt.
Irgendwo zwischen all dem, in diesem Grundriss, steht der Wunsch geschrieben, der den Klienten – Gesprächspartner zu mir geführt hat, ihn antreibt. Der Grundriss bietet zur gleichen Zeit ein Bild –von Weite und Geheimhaltung – des zu verwirklichenden Wunsches.
Ich sage: ein Wunsch, der sich erfüllen will!
Ich sage nicht: ein Wunsch, den jemand erfüllen will.
Und so arbeite ich: der Wunsch erkämpft sich seinen eigenen Raum. Der Wunsch führt das Spiel zur Verwirklichung.
Der Wunsch ist ein aktives Subjekt!
Coaching ebnet den Weg, damit das Gewünschte frei zum Leben erwacht. Das Gewünschte ist ebenfalls das Maß der eigenen Bewegung und Erfolges. Es kann nur dann frei zum Leben erwachen, wenn es sich verwirklicht.
Ich sage gerne, dass ich erste Treffen „nicht mag“. Die ersten Treffen wecken all meine Unsicherheiten.
Und wenn ich so einen Gedanken laut ausspreche, ist es, als wäre mir eine Last von den Schultern gefallen. Ich begebe mich in ein Abenteuer.
Aus dem ersten Treffen scheint ein unbelastetes „zweites“ Treffen zu werden.
Ich achte besonders auf das, was sich zwischen den gesprochenen Worten, erahnen lässt. Und der Zeichnung.
Das Verschwiegene und das Unausgesprochene, das ist das Wesentliche, die Essenz.
In diesen Räumen beginnen wir mit der Arbeit.
Es ist uns wichtig, so schnell wie möglich herauszufinden, was wir entsorgen müssen, um nicht aufzugeben.
Wir müssen immer vieles abwerfen, damit wir – egal um was es sich handelt – nicht aufgeben.
Ja! – Die Arbeit mit Menschen ist ein seltsames und gefährliches Abenteuer.
02 – 04.08.2022, Ludvíkov pod Smrkem , CZE