Das Virus, das sich weltweit ausbreitet, vieles auf den Prüfstand und in Frage stellt, hat auch meine seit zwei Jahren geplante Abreise nach Indien erschwert. In Kontakt mit Menschen und einem Land, das mich mit seiner Vergangenheit und seiner Gegenwahrt magnetisch anzieht, blieb ich in Berlin und vertiefte mich in die Schriften indischer Philosophen und Reiseberichte. Ich war mithilfe von Text und Bild aus der Ferne in Indien. Ich ermutigte meine Studenten, wie in einem Workshop der Vielfalt Indiens, seinem Erbe und dem Jetzt, entgegenzukommen, um gemeinsam im Dialog eine Landkarte dieses großen, bevölkerungsreichen Landes zu erstellen. Sogar die virtuelle Welt, in der wir uns im Online-Unterricht versammeln mussten, störte uns nicht. Das sind inspirierende Erfahrungen, die Mut machen für die Zukunft.
Während ich auf die Abreise wartete, machte ich mich in Berlin auf den Weg nach Indien. Ich suche die Spuren, die die Inder hier hinterlassen haben, und dessen Aktivitäten sie die Autoren sind. SICH INDIEN ANNÄHERND – so könnte der Titel dieses Projekts lauten.
Über alles, was ich sehe, erlebe, reflektiere, werde ich Notizen schreiben und sie hier regelmäßig veröffentlichen. Alle zehn Tage nähert euch meinem Trippeln durch Indien in Berlin.
Shankara ist der Name eines indischen Restaurants in Berlin-Spandau, in der Wilhelmstraße 1. Es gehört der Indonesierin Anisa Lucht, und einer der Kellner ist Pakistani; Asien im Kleinen versammelt. Alles hier ist indisch, die Gerichte und das Interieur, die nordindische Atmosphäre, alles, sage ich, außer denen, die das Restaurant führen und darin arbeiten … eine sehr interessante Konstellation.
Das Restaurant ist nach Adi Shankara benannt, einem Philosophen, indischen vedischen Gelehrten und Lehrer, dessen Werke sich auf die Befreiung der Selbsterkenntnis konzentrieren und die Advaita Vedanta-Lehren seiner Zeit synthetisieren. Eher willkürlich als durchdacht erwies sich die Wahl des Restaurants, von dem aus ich dieses Projekt starte, als voller Erfolg. Shankara bringt die Welt zusammen, in Berlin. Eine bunte Welt an einem bunten Treffpunkt, die mit ihrer Abwechslung anregt.
Ich führe meine Geschichte spazieren. Nichts weiter.
Komm mit mir. Ich rufe dich an.
21.01. 2022